Wichtige Vorsorgeuntersuchungen für Männer – Wie gesund bist du wirklich?

Inhalt:
Info 1: Männer und Vorsorgeuntersuchungen
Tipp 1: Untersuchung der Prostata
Tipp 2: Eigenuntersuchung auf Hodenkrebs
Tipp 3: Hautkrebs-Früherkennung
Tipp 4: Darmkrebsvorsorge
Tipp 5: Ultraschalluntersuchung der Bauchschlagader
Tipp 6: PSA Test
Tipp 7: STD Vorsorge
Tipp 8: Allgemeine Vorsorgeuntersuchungen

Die Statistik bringt erschreckende Zahlen an den Tag. Männer haben eine um 5 Jahre kürzere durchschnittliche Lebenserwartung als Frauen. Das liegt unter anderem daran, dass Männer einfach weniger auf ihre Gesundheit achten als Frauen, öfter zu Genussmittel wie Alkohol und Zigaretten greifen und sich ungesünder ernähren. Die vielen kleinen Sünden summieren sich über die Jahre und kosten wertvolle Lebenszeit.

Männer und Vorsorgeuntersuchungen

Auch auf diesem Gebiet zeigen Männer deutlich weniger Gesundheitsbewusstsein als Frauen. Alle Krankenkassen, die gesetzlichen und auch die privaten, bieten Vorsorgeuntersuchungen an, die zudem kostenlos sind. Während bei den Frauen ungefähr Zweidrittel diese Gesundheitsangebote wahrnehmen, geht beinahe die Hälfte der Männer (47 Prozent) nie zu einer Vorsorgeuntersuchung.

Nach den Gründen für ihre Verweigerung befragt, machten sie folgende Angaben:

• Zweidrittel gehen nur zum Arzt, wenn sie sich krank fühlen
• Mehr als 40 Prozent der Männer wissen gar nicht, welche Vorsorgeuntersuchungen es gibt
• Knapp ein Drittel der Männer vergessen immer, einen Termin zu vereinbaren
• Etwa 12 Prozent haben Angst vor der Diagnose

Viele Befragte Männer gaben mehrere Gründe an, warum sie die angebotenen Vorsorgeuntersuchungen nicht nutzen. Dabei gibt es entscheidende Gründe, die für Vorsorgeuntersuchungen sprechen. Mit ihrer Hilfe können gefährliche Erkrankungen im Frühstadium erkannt werden. Je früher eine Diagnose gestellt wird, um so größer sind die Chancen zur Heilung und die Maßnahmen zur Therapie sind weniger einschneidend. Neben den allgemeinen Untersuchungen bieten die Krankenkasse geschlechtsspezifische Vorsorgeuntersuchungen an. Für Männer gibt es eine ganze Reihe von Angeboten.

Tipp Nummer 1: Untersuchung der Prostata

Die Kosten dieser Vorsorgeuntersuchung werden von den Krankenkassen ab dem einem bestimmten Lebensjahr übernommen. Wenn du zu einer Risikogruppe gehörst (nahe Angehörige erkrankten an Prostatakrebs), tragen die Krankenkassen die Kosten bereits früher. Dazu kannst du dich bei deiner jeweiligen Krankenkasse informieren. Die Untersuchung wird in der Regel vom Hausarzt durchgeführt, indem er die Prostata durch den Anus abtastet. Stellt er dabei eine auffällige Vergrößerung fest, wird er dich zu einem Urologen überweisen, der weiterführende Tests durchführt. Nicht immer ist eine vergrößerte Prostata ein Anzeichen für Krebs. Meistens handelt es sich um ein gutartiges Wachstum. Trotzdem solltest du deine Prostata regelmäßig untersuchen lassen. Bei Männern über 40 ist Prostatakrebs die häufigste Krebsart.

Tipp Nummer 2: Eigenuntersuchung auf Hodenkrebs

Im Verhältnis zur Gesamtzahl der Krebserkrankungen ist Hodenkrebs eher selten und betrifft nur 1 – 2 Prozent aller Krebserkrankungen. Bei Männern ab 18 bis 35 Jahre ist es jedoch die häufigste Krebserkrankung. Ungefähr 7 von 100.000 jungen Männern erkranken daran. Wenn du zu dieser Altersgruppe gehörst, solltest du deine Hoden mindestens einmal pro Monat selbst untersuchen. Taste sie behutsam ab und achte dabei auf Knötchen, Vergrößerungen, Verkleinerungen und Stellen, die unempfindlich gegen Druck sind. Stellst du solche Veränderungen fest, solltest du sofort den Arzt aufsuchen. du brauchst nicht unbedingt eine Überweisung vom Hausarzt, sondern kannst direkt zum Urologen gehen.

Tipp Nummer 3: Hautkrebs-Früherkennung

Auf diese Vorsorgeuntersuchung hast du ab dem 35. Lebensjahr alle 2 Jahre Anspruch. Diese Vorsorgeuntersuchung solltest du unbedingt in Anspruch nehmen, wenn du zu den Risikogruppen gehörst. Das sind Menschen, die sich beruflich oder in der Freizeit viel Outdoor mit freien Oberkörper aufhalten und sich dadurch intensiver UV Strahlung aussetzen. Hautkrebs ist die häufigste Krebsart überhaupt. Die Untersuchung wird von Dermatologen oder Allgemeinmedizinern und Internisten durchgeführt, die dafür die benötigte Berechtigung haben. Die Untersuchung ist schmerzlos. Dabei inspiziert der Arzt deine Haut am gesamten Körper. Findet er verdächtige Stellen, entnimmt er Gewebeproben und sendet sie zur Untersuchung ins Labor. Erhärten die Resultate den Verdacht auf Hautkrebs, werden weiterführende Tests veranlasst. Zur Hautkrebs-Früherkennung gehören auch Untersuchungen von Blut und Urin.

Tipp Nummer 4: Darmkrebsvorsorge

Die Vorsorgeuntersuchung wird ab dem 50. bis einschließlich 54. Lebensjahr als jährlicher Test und ab dem 55. Lebensjahr alle 2 Jahre angeboten. Du kannst wählen zwischen einem Test auf okkultes (verborgenes) Blut im Stuhl oder einer Koloskopie (Dickdarmspiegelung). Die Koloskopie ist zwar unangenehmer, liefert aber genauere Ergebnisse. Werden dabei Polypen entdeckt, können sie im Rahmen der Untersuchung sofort beseitigt werden. Ergibt der Test auf okkultes Blut im Stuhl positive Resultate, wird der behandelnde Arzt in der Regel eine Koloskopie zur Abklärung veranlassen. Die Darmkrebs-Vorsorgeuntersuchung wird von Gastroenterologen, Fachärzten für Innere Medizin oder Chirurgen angeboten, die für diese Art von Untersuchungen qualifiziert sind.

Tipp Nummer 5: Ultraschalluntersuchung der Bauchschlagader

Diese Vorsorgeuntersuchung wird einmalig für Männer ab dem 65. Lebensjahr angeboten. Mit der Untersuchung soll ein Aneurysma (Aussackung) der Bauchschlagader entdeckt werden. Wenn so ein Aneurysma reißt, ist das ein medizinischer Notfall, der lebensbedrohend sein kann. Die Bauchschlagader ist eine der größten Adern im Körper. Wenn sie platzt, tritt innerhalb kürzester Zeit ein enormer Blutverlust auf. Mit der Vorsorgeuntersuchung können ungefähr 3 von 1.000 Männern vor diesem Schicksal bewahrt werden. Auf der anderen Seite ist jedoch noch längst nicht jedes bei der Untersuchung gefundenes Aneurysma behandlungsbedürftig. Eine positive Diagnose kann die Lebensqualität verschlechtern.

Tipp Nummer 6: PSA Test

Die Abkürzung PSA bedeutet prostataspezifisches Antigen. Das sind Antigene, die von der Prostata ausgeschüttet werden, wenn dort etwas Ungewöhnliches vorgeht. Der PSA Test für sich allein betrachtet ist jedoch umstritten, weil er nur bedingt aussagekräftig ist. Ein erhöhter PSA Wert kann auf Prostatakrebs hinweisen, tritt aber auch bei einer gutartigen Vergrößerung der Prostata oder einer Prostataentzündung auf. Auch manche körperliche Aktivitäten wie Radfahren oder Sex erhöhen den PSA Wert. Deswegen übernehmen die Krankenkassen die Kosten für den PSA Test nur dann, wenn bei einer zuvor durchgeführten Tast- oder Ultraschalluntersuchung Auffälligkeiten gefunden wurden. In der Regel wird der Arzt eine Therapie mit Antibiotika anordnen und nach deren Ende den PSA Wert erneut messen. Sollte er immer noch zu hoch sein, wird er weiterführende Untersuchungen (zum Beispiel eine Stanzbiopsie) veranlassen.

Tipp Nummer 7: STD Vorsorge

STD ist die Abkürzung der englischen Wörter sexuell transmitted diseases oder auf Deutsch Geschlechtskrankheiten. Männer, die zu den Risikogruppen gehören, sollten sich regelmäßig beim Facharzt für Haut-und Geschlechtskrankheiten darauf testen lassen. Zu den Risikogruppen gehören alle Männer, die mehr als 5 Sexualpartner pro Jahr haben oder regelmäßig Verkehr mit Prostituierten ausüben.

Zu den häufigsten Geschlechtskrankheiten gehören:

• Chlamydien
• Tripper
• Feigwarzen
• Trichomoniasis
• Genitalherpes
• Syphilis

Außerdem wird bei der Untersuchung auch auf Hepatitis B und C sowie HIV/AIDS getestet. Die Untersuchung kann lebensrettend sein, allerdings musst du die Kosten dafür selbst übernehmen.

Tipp Nummer 8: Allgemeine Vorsorgeuntersuchungen

Zu den wichtigsten gehören:

Allgemeiner Gesundenuntersuchung

Informiere dich wie oft die Kosten dieser Untersuchung von deiner Krankenkasse übernommen wird und nutze das Angebot.

Bei der Gesundenuntersuchung führt der Arzt ein ausführliches Gespräch mit dem Patienten, nimmt eine Ganzkörperuntersuchung vor und testet Blut und Urin. Je nach Bedarf wird eventuell auch ein EKG gemacht.

Impfungen

Die Krankenkassen übernehmen die Kosten für eine ganze Reihe von Impfungen. Manche von ihnen haben eine lebenslang anhaltende Wirkung, andere müssen in regelmäßigen Abständen erneuert werden (zum Beispiel Tetanus-Schutzimpfung). Am besten ist es, wenn du zur Gesundenuntersuchung deinen Impfpass mitbringst und deinen Impfstatus überprüfen lässt. Vor Reiseantritt in manche tropische Regionen sind Impfungen und prophylaktische Maßnahmen, beispielsweise gegen Malaria, Gelbfieber, Tollwut oder Hepatitis empfehlenswert.

Zahnvorsorge

Viele Männer gehen erst zum Zahnarzt, wenn Schmerzen sie plagen. Dabei musst du es gar nicht erst so weit kommen lassen. Eine Kontrolle alle sechs Monate wird empfohlen. Wenn du mit deinen Zähnen aber wenig Probleme hast, genügt die Jährliche Kontrolle ebenso. Informiere dich ob deine Krankenkasse bei der Mundhygiene beisteuert, denn diese ist gut für ein gesundes Zahnfleisch. Besonders wenn du öfter Zahnfleischbluten hast, solltest du mindestens einmal Jährlich deinen Zahnstein entfernen lassen.

Zusammenfassung

Vorsorgeuntersuchungen sind für Männe wichtig um deren Gesundheit zu erhalten. Sie dienen dazu, schwerwiegende Krankheiten rechtzeitig zu erkennen und eine Therapie einzuleiten, bevor sie große Schäden verursachen können. Je früher eine Erkrankung erkannt wird, um so besser und leichter kann sie behandelt werden. Das spart dir jede Menge Stress, Probleme und Schmerzen im Vergleich zum Fall, dass du die Erkrankung einfach ignorieren würdest. Nicht ohne Grund übernehmen die Krankenkassen die Kosten für die meisten sinnvollen Vorsorgeuntersuchungen.

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