Inhalt:
Tipp 1: Testosteronspiegel sinkt
Tipp 2: Wenn die Wechseljahre beim Mann beginnen
Tipp 3: Gehst du zum Arzt?
Tipp 4: Burnout und seine Diagnose
Tipp 5: Gefahr einer Depression
Tipp 6: Brustkrebs bei Männern
Tipp 7: Darmgesundheit
Tipp 8: Gallensteine
Tipp 9: Nierensteine
Tipp 10: Schlafstörungen
Mit 35 Jahren bist du auf dem Höhepunkt deiner körperlichen und mentalen Leistungsfähigkeit. Es ist das Lebensalter, in welchem Männer eine Firma gründen, ein Haus bauen oder ihre Doktorarbeit schreiben. In späteren Lebensjahren kommen nur noch Erfahrung und etwas mehr Fachwissen hinzu. Gesundheit? Kein Thema, denkst du wahrscheinlich oft.
Doch das ist falsch: Gerade in diesem Alter musst du auf dich aufpassen.
Tipp Nummer 1: Testosteronspiegel sinkt
Dein Testosteronspiegel beginnt jetzt schon zu sinken. Das führt zu nachlassender Libido und einem Bierbauch, wenn du nicht gegensteuerst. Dabei gibt es Wechselwirkungen, denn der Bierbauch entsteht nicht nur durch den sinkenden Testosteronspiegel, er begünstigt auch seine Entstehung. Daher solltest du ihn vermeiden. Eine andere Gefahr droht durch Plastik in unserer Nahrung, ein Thema, das alle Menschen betrifft. Auch dieses beeinflusst den männlichen Testosteronspiegel. Zu niedrige Testosteronwerte erhöhen das Risiko für Herz-Kreislauf-Krankheiten. Gegen die nachlassende Testosteronproduktion deiner Hoden kannst du nichts machen, ab 35 schütten sie dieses Hormon weniger stark aus. Du merkst das an einer sinkenden Muskelkraft, nachlassender Libido und schnellerer Gewichtszunahme. Gegensteuern kannst du durch Sport, eine gesunde Ernährung und die Reduzierung von Bauchfett. Plastik solltest du in Verbindung mit Lebensmitteln vermeiden.
Tipp Nummer 2: Wenn die Wechseljahre beim Mann beginnen
Verknüpft mit dem sinkendem Testosteronspiegel beginnen bei Männern ab 35 schleichend die Wechseljahre. Diese unterscheiden sich deutlich von denen bei der Frau. Deren Menopause setzt relativ abrupt und mit einem deutlichen körperlichen Signal – der ausbleibenden Menstruation – ein, während die männliche Andropause über mindestens 20 Jahre andauert. Es ist der Zeitraum zwischen etwa dem 35. bis 55. Lebensjahr, nach Auffassung mancher Experten dauert der Prozess sogar bis zum Lebensende an. Wenn Männer aber gesund leben und die nachlassende Testosteronproduktion durch einen gesunden Lebensstil ausgleichen, merken sie das nicht gleich.
Doch die männlichen Wechseljahre beeinflussen die Psyche. Es ist das Alter, in welchem du eine stressbedingte Depression erleiden oder verstärkt nervös, reizbar und auch ängstlich werden könntest. Männern, bei denen solche Symptome sehr stark ausgeprägt sind, empfiehlt man inzwischen eine (vorsichtige) Hormonersatztherapie. Doch lasse dich hierzu sehr gut beraten, die Therapie hat auch Nebenwirkungen.
Tipp Nummer 3: Gehst du zum Arzt?
Mit 35 Jahren solltest du an gelegentliche Gesundheitschecks denken. Doch dein Rollenbild – begünstigt durch deine momentane Stärke – wird dir dabei zum Verhängnis. Du bist ein Mann und daher stark, was sollst du schon beim Arzt? Vielleicht steckt hinter deiner Abneigung gegen Gesundheitschecks auch eine heimliche Angst vor unentdeckten Krankheiten. Männer sind häufiger als Frauen Hypochonder, befürchten also bei jedem Wehwehchen eine potenziell tödliche Krankheit. Gesundheitschecks räumen aber unbegründete Bedenken aus, dafür verweisen sie auf tatsächliche Gefahren, die dir drohen könnten. Dazu gehört zum Beispiel Diabetes, auch deine Herz-Kreislauf-Gesundheit sollte ein Arzt ab sofort unter die Lupe nehmen. Gehe das Thema der Vorsorgeuntersuchung ab sofort aktiv an, unterhalte dich darüber mit etwas älteren Männern. Sie werden dich möglicherweise gut motivieren, deine Gesundheit nun besser im Auge zu behalten.
Tipp Nummer 4: Burnout und seine Diagnose
Die hohe Leistungsfähigkeit mit 35+ Jahren hat eine Kehrseite: Du willst jetzt mit Macht alles schaffen, was dir wichtig ist. Es sind oft wie vorn erwähnt die Firmengründung oder der Aufstieg als angestellter Manager, der Hausbau und bei Akademikern die Doktorarbeit. Daher arbeitest du nun rund um die Uhr, möglicherweise lebst du dabei noch ungesund (Alkohol, exzessiver Sport etc.). Das kann dich sehr schnell, aber leider zunächst unbemerkt in den Burnout treiben. Nicht einmal Ärzte diagnostizieren diesen bei Männern immer richtig. Dahinter steckt die immer noch verbreitete Auffassung, Frauen hätten ein höheres Risiko, an einem Burnout zu erkranken. Du musst daher selbst auf die Anzeichen achten. Wenn dir alles zu viel wird, du deine Umgebung nur noch mit Zynismus betrachtest, du viel mehr rauchst und trinkst als früher oder dein Sportprogramm übertreibst, wenn dich deine Kollegen, Vorgesetzten und Kunden anwidern, dann steckst du vielleicht schon mittendrin im Burnout. Oft lässt dabei die Sexualität nach, du könntest auch plötzlich zu Aggressivität und erhöhter Risikobereitschaft neigen.
Weitere Symptome sind Schlaflosigkeit oder auch nicht aufstehen wollen, gelegentliche totale Erschöpfung, körperliche Kraftlosigkeit und berufliche Leistungsschwäche sowie Anhedonie (Freudlosigkeit). Letztere ist ein gut zu identifizierendes Symptom. Frage dich einfach mal, worauf du jetzt Lust hättest. Worauf freust du dich, wenn du ans kommende Wochenende denkst? Wenn dir hierzu nichts mehr einfällt, dürfte der Burnout im Anmarsch sein. Du musst nun behutsam auf die Bremse treten, indem du dein Pensum so reduzierst, dass du dabei keine Verluste erleidest. Das ist schwer, aber bitter nötig, weil der Burnout sonst in eine Depression mündet.
Tipp Nummer 5: Gefahr einer Depression
Auch diese wird bei Männern oft zu spät diagnostiziert, weil sie sich bei ihnen sehr spezifisch äußern kann. Depressive Frauen sind melancholisch und antriebsschwach, depressive Männer können zwar morgens antriebsschwach, nachmittags aber aggressiv sein. Die Aggression wandelt sich häufig in eine Autoaggression um, daher ist die Suizidrate von depressiven Männern höher als die von Frauen. Auch die Fremdaggression kann sehr hoch sein. Depressive Frauen leiden, Männer mit Depressionen lassen leiden. Sie schikanieren ihre Familie, Kollegen und Kunden, sie fahren so rücksichtslos Auto, dass sie nicht selten in Unfälle verwickelt werden, sie können auch zu schwerem Alkohol-/Drogenmissbrauch tendieren und in diesem Zustand ihre Aggressionen absolut ausufern lassen. Dennoch erleben sie gleichzeitig schwerste depressive Schübe, bei denen sie sich kaum bewegen können. Diese treten vor allem nach dem Aufwachen auf und halten dann bis etwa 13.00 h MEZ (nicht Sommer-, sondern Winterzeit) an.
Bei einer Major Depression kannst du die Uhr danach stellen. Du wachst dann auch tage- oder wochenlang pünktlich auf die Minute auf, zum Beispiel immer um 04.33 h, was extrem unangenehm ist.
Wenn dir das passiert, musst du wissen: Depression ist auch eine Stresskrankheit, kann also durch einen Burnout ausgelöst werden. Daher schützt du dich davor mit denselben Methoden wie gegen den Burnout. Sie hat aber auch eine endogene Komponente, ihre Veranlagung wird vererbt. Du musst das in deiner Familie beobachten. Wenn du vermutest, dass du dazu tendieren könntest, dann lebe besonders gesund, verzichte also beispielsweise auf Alkohol und Nikotin, und überfordere dich nicht.
Tipp Nummer 6: Brustkrebs bei Männern
Kaum zu glauben, aber wahr: In seltenen Fällen erkranken auch Männer an Brustkrebs. Die Rate ist niedrig, betroffen ist von 100.000 Männern nur einer. Die Rate von Frauen liegt 100-mal höher. Doch das birgt gleichzeitig eine Gefahr, denn es gibt im Gegensatz zu den Untersuchungen für Frauen keine Brustkrebs-Früherkennung für Männer. Da Männer über das Phänomen durchweg nicht aufgeklärt sind, können sie die Symptome an sich selbst nicht richtig deuten. Diese wären Knoten im Brustbereich (einer genügt) und das Zusammenziehen der Haut bis zur Delle. Darunter kannst du dann den Knoten ertasten.
Achtung: Brustkrebs verursacht keine Schmerzen! Wenn du so einen Verdacht hast, musst du ihn deinem Hausarzt melden, der dich zur Mammografie überweisen wird.
Rechtzeitig erkannter Brustkrebs bei Männern ist gut behandelbar, besser sogar als der von Frauen.
Tipp Nummer 7: Darmgesundheit
Der nun schon vielfach beschriebene Stress im Alter ab 35 greift auch deinen Darm an. Gegensteuern kannst du mit einer nachhaltigen, gesunden Lebensweise und Ernährung. Die Feinde heißen neben Stress, Alkohol, Nikotin und sonstige Drogen, fettes, einseitiges Essen und Umweltbelastungen. All das schädigt deine Darmschleimhaut, in der Folge leidet deine gesamte Gesundheit. Du musst deine Darmflora (moderner: dein intestinales Mikrobiom) schützen. Wahrscheinlich handelt es sich um rund 10.000 Bakterienarten im Darm. Wenn diese Flora aus dem Gleichgewicht gerät, leidest du unter den typischen Reizdarmbeschwerden (Durchfall, Verstopfung, Blähungen). Beseitige die beschriebenen Risikofaktoren und ernähre dich gesund, denn deinen Darm brauchst du bis an dein Lebensende.
Tipp Nummer 8: Gallensteine
Im Kontext deiner Allgemeingesundheit könntest du auch auf Gallensteine achten. Davon sind bis zu neun Prozent der Deutschen betroffen. Es sind Steine in der Gallenblase (Cholezystolithiasis), die meistens durch Cholesterin gebildet werden. Wenn sie in den Gallenblasentrakt geraten, verspürst du Schmerzen, außerdem kommt es zu einem Gallestau. Das Risiko für diese Erkrankung steigt ab dem 35. Lebensjahr. Das deutlichste Symptom sind stundenlange dumpfe Schmerzen vor allem nach fettigem Essen.
Bemerkenswert: Die Schmerzen treten naturgemäß am Sitz der Galle im rechten Oberbauch auf, aber ebenso in deiner rechten Schulter. Bei solchen Symptomen solltest du umgehend zum Arzt gehen.
Tipp Nummer 9: Nierensteine
Auch von Nierensteinen (Nephrolithen) könntest du schon nach dem 35. Lebensjahr betroffen sein, bei manchen Männern treten sie noch eher auf. Die kristallinen Ablagerungen werden durch eine ungünstige Zusammensetzung des Harns gebildet und sammeln sich im Kelchsystem des Nierenbeckens. Von dort suchen sie sich ihren Ausgang über den Harnleiter, was ungemein schmerzhaft ist. Du würdest eine sehr schwere Kolik erleiden. Von Nierensteinen sind rund fünf Prozent der Bevölkerung und immer mehr Männer als Frauen betroffen. Bei Vorsorgeuntersuchungen mit Ultraschall können sie rechtzeitig erkannt werden.
Tipp Nummer 10: Schlafstörungen
Der eingangs erwähnte Stress – die Basis für die Betrachtung deiner Gesundheit ab dem 35. Lebensjahr – kann auch zu schweren Schlafstörungen führen. Das ist sogar ein relativ häufiges Phänomen in diesem Alter. Allerdings hörst du von Altersgenossen oft nichts davon, weil sie Alkohol oder Schlafmittel verwenden. Doch das zählt auch zu den Schlafstörungen. Schaffe dir einen festen Rhythmus, Rituale und eine perfekte Schlafumgebung, verzichte dann über einige Wochen konsequent auf Alkohol. Wenn du gesund bist, müsstest du auch nüchtern einschlafen können.
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