Hodenprobleme: Diese 10 Beschwerden solltest du nicht ignorieren

Inhalt:
Info 1: Generelle Hodenschmerzen
Tipp 1: Hydrozele – Wasserbruch
Tipp 2: Varikozele – Krampfadern am Hoden
Tipp 3: Hodenschmerzen durch Leistenbruch
Tipp 4: Hodenentzündung/Nebenhodenentzündung
Tipp 5: Hodenverdrehunng
Tipp 6: Hodenkrebs
Tipp 7: Hodenhochstand
Tipp 8: Hodenschwellungen
Tipp 9: Hodenprellung
Tipp 10: Blutung nach einer Intimrasur

Die Hoden, auch Testikel genannt, sind nach dem Penis das wichtigste Geschlechtsorgan des Mannes. Sie sind paarweise angelegt und im Hodensack außerhalb des Körpers untergebracht. Das ist notwendig, weil die Spermien zum Reifen eine etwas kühlere Umgebungstemperatur als die normale Körpertemperatur von +37°C benötigen. Probleme mit den Hoden sind relativ häufig und können bereits in der Kindheit und Pubertät auftreten. Werden sie ignoriert, können sie ernste gesundheitliche Störungen hervorrufen, die bis zur Impotenz oder Unfruchtbarkeit führen können. Bei einer frühzeitig einsetzenden Behandlung sind die meisten Beschwerden der Hoden aber gut heilbar.

Generelle Hodenschmerzen

Hodenschmerzen sind keine spezifische Erkrankung, sondern das Symptom einer ganzen Reihe von Problemen. Wenn sie plötzlich und ohne offensichtlichen Grund auftreten, darfst du sie nicht auf die leichte Schulter nehmen. Treten sie nach einem Schlag oder Stoß auf, könnte es sich um eine Prellung handelt. In solchen Fällen verschwinden die Schmerzen nach kurzer Zeit wieder. Sollten sie aber länger als 1 – 2 Stunden anhalten, gehe besser zum Urologen, um die Ursachen zu finden.

Tipp Nummer 1: Hydrozele – Wasserbruch

Was ist ein Wasserbruch und welche Symptome zeigen sich?

Die Medizin bezeichnet damit die Ansammlung von Wasser (Gewebeflüssigkeit) im Hodensack. Das zeigt sich durch ein einseitiges oder beidseitiges Anschwellen des Hodensacks. In der Regel ist ein Wasserbruch schmerzlos. Der Hodensack fühlt sich prall aber weich an. Knötchen oder harte Stellen sind nicht vorhanden. Im Extremfall kann der Hodensack bis zur Größe einer Kokosnuss anschwellen und das Gehen behindern.

Was sind die Ursachen eines Wasserbruchs?

Eine Hydrozele kann angeboren sein oder erworben werden. Ein angeborener Wasserbruch tritt bei ungefähr 6 Prozent aller männlichen Frühgeborenen auf. Die Ursachen für einen erworbenen Wasserbruch sind noch nicht vollkommen geklärt. Es wird vermutet, dass Einwirkungen stumpfer Gewalt, Hoden- und Nebenhodenentzündung oder Hodenkrebs einen Wasserbruch auslösen können.

Diagnose und Therapie eines Wasserbruchs

Die Diagnose erfolgt durch das Abtasten der Hoden. In der Krankengeschichte werden andere Ursachen wie Blutergüsse, Hodenkrebs oder auch Elephantiasis (eine tropische Krankheit) ausgeschlossen. Wenn der Wasserbruch klein ist, besteht oft keine Notwendigkeit zur Behandlung. Ist er zu groß, erfolgt die Behandlung mit einer relativ einfachen Operation.

Tipp Nummer 2: Varikozele – Krampfadern am Hoden

Was ist Varikozele und welche Symptome zeigen sich?

Die Hoden werden durch Blutgefäße mit Sauerstoff und Närstoffen versorgt, Beim linken Hoden verläuft die Vene in einem Winkel von beinahe 90 Grad. Dadurch kommt es zu einem Blutstau und die Vene schwillt an. Eine Varikozele zeigt sich durch einen tiefer hängenden Hoden und an und abschwellenden Schmerz. Meist treten die Krampfadern am linken Hoden auf, weil dort der Winkel, in dem die Venen ansetzen, besonders ungünstig sind. Sind die Krampfadern nur leicht ausgeprägt, verursachen sie oft keine Beschwerden. Bei starker Ausprägung schwillt der Hoden an und beginnt zu schmerzen. Manchmal fühlt er sich auch schwerer als normal an.

Was sind die Ursachen von Krampfadern am Hoden?

Wie bei anderen Krampfadern auch sind die Ursachen für eine Varikozele genetisch bedingt. Durch die Krampfadern kommt es zu einem Blutstau. Dadurch steigt die Temperatur im Hodensack an. Die Spermien können nicht mehr richtig reifen. Unbehandelt kann eine Varikozele zur Unfruchtbarkeit führen.

Diagnose und Therapie von Krampfadern am Hoden

Ob Krampfadern vorliegen, kann der Arzt durch eine Untersuchung mit Ultraschall feststellen. Die Behandlung erfolgt wie bei anderen Krampfadern auch durch Verödung (Sklerosierung) oder durch Unterbinden.

Tipp Nummer 3: Hodenschmerzen durch Leistenbruch

Was ist ein Leistenbruch und welche Symptome zeigen sich?

Die Leisten sind der Übergangsbereich zwischen Bauch und Oberschenkel. Wenn der Bauch-Innendruck zu hoch wird, werden Teile der Eingeweide aus dem Oberbauch in den Leistenkanal gedrückt. Die Eingeweideteile drücken auf den Samenstrang und übertragen den Schmerz bis in die Hoden. Die reagieren mit einem dumpfen, ziehenden Schmerz.

Was sind die Ursachen eines Leistenbruchs?

Verschiedene Faktoren können einen Leistenbruch auslösen. Am bekanntesten ist das Heben von zu schweren Lasten. Aber auch starkes Husten oder zu hartes Pressen beim Stuhlgang können einen Leistenbruch auslösen. Er wird übrigens durch Übergewicht begünstigt. Leistenbrüche können zwar auch bei Frauen auftreten, sind aber bei Männern zehnmal häufiger.

Diagnose und Therapie eines Leistenbruchs

Die Diagnose eines Leistenbruchs ist relativ einfach. Der Patient wird aufgefordert zu husten und der Arzt kann den Leistenbruch ertasten. Wenn er groß ist, tritt er gut sichtbar hervor. Eine Behandlung ist unbedingt erforderlich, weil ein Leistenbruch nicht wieder von allein verheilt. Es kann zum Einklemmen von Darmabschnitten kommen, die dann absterben und eine Blutvergiftung oder Hodenentzündung verursachen. In leichten Fällen genügt das Tragen eines Bruchbands, meist muss der Leistenbruch aber operiert werden.

Tipp Nummer 4: Hodenentzündung/Nebenhodenentzündung

Was ist eine Hodenentzündung und welche Symptome zeigen sich?

Es handelt sich um Entzündungen, die meistens durch Bakterien, manchmal aber auch durch Viren hervorgerufen werden. Die Entzündung beginnt in der Prostata oder Blase und steigt auf, bis sie die Hoden oder Nebenhoden erreicht. Bei einer Hodenentzündung schwellen die Hoden an und sind sehr empfindlich gegen Druck. Ähnlich wie bei einer Harnröhrenentzündung können auch Schmerzen beim Urinieren dazu kommen.

Was sind die Ursachen einer Hodenentzündung?

Die Ursachen sind verschiedene bakterielle Infektionen, darunter auch Tripper. Arthritische Entzündungen spielen ebenfalls eine Rolle. Auch Mumps kann sich ausbreiten und eine virale Hodenentzündung verursachen. Häufig entstehen Hoden- und Nebenhodenentzündungen auch durch Infektionen der Harnröhre oder Prostata, die nicht behandelt werden und sich bis in die Hoden ausbreiten.

Diagnose und Therapie einer Hodenentzündung

Die Diagnose erfolgt in der Regel durch eine Kombination von visueller Inspektion und Abtasten. Zur Bestätigung seiner Diagnose veranlasst der Arzt oft eine Laboruntersuchung des Urins auf bakterielle Keime und fertigt ein Sonogramm (Ultraschallbild) an. Wenn es sich, wie meistens, um eine bakterielle Entzündung handelt, schlagen Antibiotika in der Regel gut an. Der Hodensack sollte hoch gelagert und gekühlt werden. Bei starken Schmerzen wird die Verabreichung von Medikamenten notwendig, damit die Schwellung zurückgeht und die Schmerzen erträglich werden.

Tipp Nummer 5: Hodenverdrehunng

Was ist eine Hodenverdrehung und welche Symptome zeigen sich?

Die Erkrankung wird in der Medizin auch Hodentorsion genannt. Dabei drehen sich Hoden und Nebenhoden in Längsrichtung um den Samenstrang. Eine Hodenverdrehung äußert sich in plötzlich auftretenden unerträglichen Schmerzen. Dadurch wird die Versorgung der Hoden mit Blut unterbrochen. Eine Hodentorsion kann in jedem Lebensalter vorkommen. Laut Statistik passiert sie jedoch besonders häufig im ersten Lebensjahr und in der Pubertät. Bei Prellungen durch Tritte oder Schläge, schmerzen die Hoden zwar auch, der Schmerz klingt aber rasch ab und verschwindet schon bald ganz.

Was sind die Ursachen einer Hodenverdrehung?

In wenigen Fällen ist die Hodentorsion angeboren. Das äußert sich durch eine Verfärbung und Verhärtung der Hoden. Fast immer ist jedoch eine plötzliche Einwirkung einer mechanischen Kraft von außen der Grund für eine Hodenverdrehung. So etwas kann beim Sport oder beim Spielen und Herumtoben passieren.

Diagnose und Therapie einer Hodenverdrehung

Eine Hodenverdrehung ist eine medizinische Notsituation, die so schnell wie möglich behandelt werden muss. Die damit verbunden Schmerzen sind in der Regel sowieso so stark, dass der Betroffene freiwillig den Arzt aufsucht. Das ist auch richtig, weil sonst der Hoden innerhalb weniger Stunden absterben kann. Eine Hodentorsion kann nur operativ beseitigt werden.

Tipp Nummer 6: Hodenkrebs

Was ist Hodenkrebs und welche Symptome zeigen sich?

Hodenkrebs, in der Medizin auch Hodenkarzinom genannt, ist eine bösartige Wucherung des Hodens, dass zu einem abnormalen Wachstum führt. Hodenkrebs ist besonders heimtückisch, weil er keine Schmerzen oder spürbare Beeinträchtigungen mit sich bringt. Obwohl Hodenkrebs im Vergleich mit anderen Krebsarten recht selten vorkommt, gehört er in der Altersgruppe der 20 – 40jährigen Männer zu den häufigsten Krebserkrankungen.

Was sind die Ursachen von Hodenkrebs?

Eine der häufigsten Ursachen ist der Hodenhochstand, ein Hodenproblem, auf das ich weiter unten eingehen werde. Darüber hinaus gibt es für Hodenkrebs noch eine Reihe weiterer Ursachen, über die noch keine hundertprozentige Klarheit besteht. So können beispielsweise äußere Faktoren wie Umweltverschmutzung, Substanzen aus der Umgebung (Lacke, Farben, andere Chemikalien), aber auch Vererbung eine Rolle spielen.

Diagnose und Therapie von Hodenkrebs

Die Diagnose erfolgt durch die Selbstabtastung des Hodens. Als junger Mann solltest du das regelmäßig (mindestens einmal im Monat) vornehmen. Wenn du dabei Knötchen oder Stellen verspürst, musst du so schnell wie möglich zum Arzt gehen. Auch wenn Hoden größer werden, aber nicht schmerzen, ist das ein Alarmsignal! Bei Verdacht auf Hodenkrebs wird der Arzt die Behandlung einleiten, wenn der Krebs diagnostiziert ist. Sollte das Karzinom noch keine Metastasen gebildet haben, kann es dazu kommen, dass ein oder beide Hoden operativ entfernt werden müssen. Hat sich der Krebs bereits weiter ausgebreitet, kommt eine Bestrahlung mit radioaktiven Material oder eine Chemotherapie in Betracht.

Tipp Nummer 7: Hodenhochstand

Was ist ein Hodenhochstand und welche Symptome zeigen sich?

Bei den meisten Männern befinden sich beide Hoden im Hodensack. Mitunter kommt es aber vor, dass sich ein Hoden nicht im Hodensack, sondern im Bauchraum oder der Leiste befindet. Deshalb spricht man auch von einem Hodenhochstand. Beim Wanderhoden lässt sich der Hoden zwar durch etwas Druck in den Hodensack bringen, rutscht aber kurz darauf wieder nach oben, weil der Samenstrang zu kurz ist. In der Regel zeigen sich vor dem Einsetzen der Pubertät beim Hodenhochstand keine Symptome.

Was sind die Ursachen eines Hodenhochstands?

Der Hodenhochstand ist die häufigste angeborene Fehlbildung der männlichen Geschlechtsorgane. Darüber hinaus können auch Rauchen und Alkoholkonsum der Mutter während der Schwangerschaft oder Umweltfaktoren wie Pestizide das Auftreten begünstigen. Bei voll entwickelt geborenen Jungen kommt ein Hodenhochstand bei 1- 3 Prozent aller Babys vor, bei Frühgeborenen sogar in 30 Prozent.

Diagnose und Therapie eines Hodenhochstands

Die Diagnose erfolgt in der Regel durch eine Untersuchung des Neugeborenen. Meist genügt eine Inspektion in Verbindung mit Abtasten. Bei unklarer Diagnose werden zur Unterstützung bildgebende Methoden oder Bluttests eingesetzt. Zur Behandlung werden manchmal Hormone eingesetzt, fast immer jedoch eine Operation. Je eher ein Hodenhochstand korrigiert wird, um so besser, weil er Unfruchtbarkeit verursachen kann und Hodenkrebs sowie Hodentorsion fördert.

Tipp Nummer 8: Hodenschwellungen

Wie auch Hodenschmerzen sind Hodenschwellungen ein Symptom, dass sich bei vielen Erkrankungen zeigen kann. Die Schwellung entsteht, wenn sich Flüssigkeit im Hodensack sammelt. Das kann Wasser, manchmal nach Gewalteinwirkung von außen aber auch Blut sein, das sich als Bluterguss sammelt. Geht die Schwellung mit Fieber einher, könnte es sich um eine Hoden- oder Nebenhodenentzündung handeln. Hodenschwellungen treten bei Kindern relativ häufig auf. Du solltest auf keinen Fall eine Behandlung mit Hausmitteln versuchen, sondern schnellstmöglich zum Arzt gehen.

Tipp Nummer 9: Hodenprellung

Eine Hodenprellung ist ein Trauma, das durch Tritte oder Stöße gegen die Hoden verursacht wird. Häufig kommt so etwas beim Sport vor, beispielsweise beim Fußball oder auch nach Stürzen beim Radfahren. Typisch ist ein stechender Schmerz, der dir fast die Luft nimmt. Obwohl du wahrscheinlich im ersten Moment glaubst, sterben zu müssen, ist eine Hodenprellung in der Mehrzahl der Fälle harmlos. Der Schmerz sollte innerhalb kurzer Zeit zumindest erträglich werden. Dabei hilft es, wenn du den Hodensack kühlst. Verschwindet der Schmerz aber nicht, gehe unverzüglich, nicht erst am nächsten Tag, zum Arzt. Es könnte sich um eine Hodentorsion, einen medizinischen Notfall, handeln.

Tipp Nummer 10: Blutung nach einer Intimrasur

So etwas kann passieren, wenn du beim Rasieren entweder unaufmerksam bist oder eine neue scharfe Klinge verwendest. In der Regel lässt die Blutung schnell wieder nach. Falls du öfters zu Blutungen neigst, kannst du in der Apotheke blutstillende Stifte kaufen. Diese Stifte enthalten Chemikalien, bei deren Einwirkung sich die Wunde zusammenzieht und dadurch die Blutung stoppt. Den Stift kannst du auch bei anderen kleineren Verletzungen benutzen. Sicherheitshalber deckst du die Verletzung mit einem Wundpflaster ab. Wenn die Blutung nicht aufhört, solltest du unbedingt einen Arzt aufsuchen, am Wochenende oder Feiertagen die nächste Notfallambulanz.

Mach mit: Kennst du dich aus? Gibt es Beschwerden oder Ratschläge die ich vergessen habe? Dann teile diese in den Kommentaren mit uns.